Eine aktuelle Umfrage des Bund Deutscher Heilpraktiker e.V. (BDH) bestätigt, wie wichtig die Berufsgruppe für das deutsche Gesundheitssystem ist. Trotz der Corona-Krise kommen die Patient*innen schnell wieder in die Praxen zurück. Deshalb schauen viele Heilpraktiker*innen positiv in die Zukunft, wie die Umfrage des BDH zeigt.
Die Umfrage des BDH zeigt, dass rund 70 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden Heilpraktiker*innen während der COVID-19-Pandemie Umsatzeinbußen oder weniger Patienten hatten als sonst. Das liegt aber möglicherweise daran, dass rund 40 Prozent der Praxen zumindest vorübergehend schließen mussten.
Gerade zu Beginn der Pandemie herrschte in einigen Bundesländern und bei lokalen Gesundheitsbehörden Unsicherheit und unklare Regelungen hinsichtlich der Heilpraktikerpraxen. Vielfach war selbst den Behörden nicht klar, ob die Praxen offen bleiben konnten. Regionale Gesundheitsbehörden haben die Allgemeinverordnungen der Länder zudem individuell interpretiert. „Erst die Intervention der Heilpraktikerverbände sorgte dann nach und nach für rechtliche Klarheit. Dies hat natürlich bei vielen Praxen dazu geführt, dass sie anfangs vorsichtshalber vorübergehend geschlossen blieben“, erklärt BDH-Präsident Ulrich Sümper. „Trotzdem hatte immerhin rund ein Drittel der Heilpraktiker*innen keine wirtschaftlichen Einbußen während der Pandemie. 7 Prozent davon hatten sogar einen höheren Umsatz als davor“, ergänzt Sümper.
Danach gefragt, wie lange es dauern wird, bis sich ihrer Meinung nach die wirtschaftliche Entwicklung in der Praxis wieder erholt, blickten die Heilpraktiker*innen positiv in die Zukunft. Bei 27 Prozent der Heilpraktiker*innen hatten sich die Umsätze entweder bereits erholt oder sie hatten gar keine Umsatzeinbrüche. 16 Prozent prognostizieren für sich schnell wieder wachsende Umsatzzahlen. 28 Prozent der Therapeuten erwarten diese im Laufe von 3 bis 6 Monaten. Nur 23 Prozent der Heilpraktiker*innen glauben, dass es ein Jahr dauern wird, bis sich die Umsätze wieder stabilisieren. 5 Prozent – also eine deutliche Minderheit – befürchtet, dass sich ihre Praxen wirtschaftlich nicht von der Krise erholen werden.
„Insgesamt blickt also die Mehrheit unserer Kolleg*innen in Hinblick auf die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf ihre Praxen zuversichtlich in die Zukunft. Die schnell wieder in die Praxen zurückkehrenden Patient*innen bestätigen den großen Stellenwert, den Heilpraktiker*innen für unsere Bevölkerung und das deutsche Gesundheitssystem haben“, stellt Ulrich Sümper fest. „Unsere Kolleg*innen haben auch die Dankbarkeit ihrer Patient*innen und das große Vertrauen, dass diese während der Pandemie in ihre Arbeit haben, sehr positiv wahrgenommen“, so Sümper weiter.
Die Umfrage fand in einem Zeitraum von 21.07.2020 bis 05.08.2020 statt. 761 Heilpraktiker*innen haben sich an der Umfrage beteiligt. Der größte Teil der Umfrage-Teilnehmer waren BDH-Mitglieder (ca. 80 %), aber auch Heilpraktiker*innen anderer Verbände haben an der Umfrage teilgenommen.
Der Bund Deutscher Heilpraktiker e.V. (BDH) wurde 1972 gegründet. Derzeit vertritt er fast 6.000 Heilpraktiker und Heilpraktikeranwärter und ist eine der führenden Interessensvertretungen des Berufsstands, mit seit Jahren stark wachsenden Mitgliederzahlen.
Als engagierte Berufsvertretung tritt der BDH für die besonderen fachlichen, rechtlichen und politischen Interessen von Heilpraktikerinnen und Heilpraktikern ein – und das sowohl in der Öffentlichkeit als auch auf politischer Ebene. Dazu gehören auch standes- und medizinpolitische Belange von Heilpraktikern bei Bundesländern, Bundesregierung, Organen, Krankenkassen und Dienststellen der EU-Staaten.
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