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Homöopathie: So finden Sie qualifizierte homöopathisch praktizierende Heilpraktiker

Die Homöopathie gehört in Deutschland zu den populärsten komplementären Therapieverfahren. Sie ist eine eigenständige Heilweise mit mehr als 200-jähriger Geschichte. Sie basiert auf einem Konzept mit klaren Vorstellungen über Ursache, Verlauf und Behandlung von Krankheiten, die von denen der herkömmlichen Medizin abweichen. Drei Grundprinzipien bestimmen dabei die Homöopathie:

  • die homöopathischen Arzneimittelprüfungen am Gesunden
  • die Ähnlichkeitsregel
  • die Verordnung von Einzelmitteln.

Vor allem bei Erkältungen, Schlafstörungen und Magen-Darmproblemen greifen die Deutschen zu homöopathischen Arzneimitteln, oftmals ohne vorher einen Arzt oder Heilpraktiker aufgesucht zu haben. Das trifft insbesondere bei leichten akuten Erkrankungen zu. Wenn diese Selbstmedikation, zum Beispiel bei schwerwiegenden oder chronischen Erkrankungen, an ihre Grenzen stößt, ist die Hilfe eines professionell homöopathisch arbeitenden Therapeuten angezeigt. Eine Besonderheit der Homöopathie ist, dass die Therapierenden den Patient*innen jeweils das Mittel verabreichen, dessen Prüfungssymptome die größte Ähnlichkeit mit den Beschwerden der Patientin oder des Patienten hat. Das ist nicht immer einfach, weil häufig mehrere Arzneien zur Auswahl stehen, die sehr ähnliche Symptome aufweisen. Hier spielt die Ausbildung, das Wissen und die Erfahrung des Therapeuten eine wichtige Rolle. Doch wie findet man Heilpraktiker*innen, die qualifiziert in Einzelmittel-Homöopathie ausgebildet sind und entsprechend praktizieren?

Homöopathie hat diverse Ausprägungen

Nicht unerwähnt bleiben soll, dass der Begriff „Homöopathie“ nicht geschützt ist. Heilpraktiker*innen können, unabhängig vom Grad ihrer Qualifikation, „Homöopathie" auf ihr Praxisschild schreiben. Zudem gibt es verschiedene Ausrichtungen der Homöopathie, die nicht alle auf den oben genannten Grundlagen der Homöopathie basieren. Woher weiß also ein Patient, ob ein Heilpraktiker tatsächlich Homöopathie nach den seit über 200 Jahren erprobten Grundsätzen Samuel Hahnemanns, dem Begründer der Homöopathie, praktiziert (= sorgfältige Erstanamnese, Verschreibung nach dem Ähnlichkeitsgesetz und Gabe eines homöopathischen Einzelmittels)?

So finden Sie qualifizierte Therapeut*innen

Es gibt durchaus Kriterien, anhand derer Patient*innen überprüfen können, ob eine Heilpraktikerin oder ein Heilpraktiker die genannten Anforderungen an die Ausbildung und Praxis erfüllen. Zum einen finden viele Interessierte oder Betroffene über persönliche Empfehlungen zu einer gut ausgebildeten Therapeutin oder einem qualifizierten Therapeuten: Wer in einer Heilpraxis gute Erfahrungen gemacht hat, der gibt diese Adresse gerne weiter.

Eine andere, möglicherweise noch sicherere, Möglichkeit bietet die gezielte Suche nach Therapeut*innen, die eine fundierte homöopathische Ausbildung sowie regelmäßige Fortbildungen durch ein Zertifikat belegen können. Als Qualitätsnachweis können dabei die Zertifikate der Qualitätskonferenz des Bund klassischer Homöopathen Deutschlands e.V. (BKHD) und der unabhängigen Stiftung Homöopathie-Zertifikat (SHZ) dienen. Eine gezielte Suche ermöglicht z.B. die Therapeutensuchseite der SHZ.

Das SHZ-Zertifikat wird nur an Therapeut*innen (Heilpraktiker und Ärzte) vergeben, die sich den oben genannten Grundsätzen (Anamnese, Ähnlichkeitsgesetz, Verordnung von Einzelmitteln) verpflichten und darüber hinaus eine ganze Reihe von Qualitätskriterien erfüllen. Oberstes Ziel der Stiftung Homöopathie Zertifikat ist, den Patient*innen ein hohes Qualitätsniveau in der Homöopathie zu gewährleisten. Daher sind die Anforderungen an die Therapeut*innen, die das Zertifikat er- und behalten möchten, hoch.

Sicherheit durch Kompetenz

Um das SHZ-Zertifikat zu erlangen, müssen Homöopathie-Lernende eine mehrjährige Ausbildung mit einem Gesamtumfang von 1.800 Unterrichtseinheiten absolvieren. Der Unterricht erfolgt an Schulen mit akkreditiertem Ausbildungsgang, mit zertifizierten Dozent*innen und nach einem vorgegebenen Curriculum. Dieses enthält neben der Theorie (homöopathische Methodik, Arzneimittelkunde, Dosierungsarten, Verlaufsbeurteilung, Patientenführung, ethische Grundsätze, Praxisführung u.v.m.) auch praktische Anteile, sprich: die Arbeit mit Patienten in Live-Anamnesen oder in einer Lehrpraxis.

Nach abgeschlossener Ausbildung kann die SHZ-Zertifikatsprüfung abgelegt werden. An die erfolgreiche Prüfung schließt sich eine dreijährige Supervisionszeit an. In dieser Zeit werden die Therapeut*innen von einer erfahrenen, eigens dafür zertifizierten Kolleg*in oder einem Kollegen begleitet. Während dieser Zeit werden die Therapeut*innen bereits in die SHZ-Therapeutenliste mit der Kennzeichnung „ Geprüfte Therapeut*in unter Supervision“ aufgenommen.

Erst nach dieser insgesamt fünf bis sechs Jahre dauernden Ausbildungszeit wird das SHZ-Zertifikat verliehen. Doch auch dann heißt es für die Absolvent*innen sich weiterzubilden. Sie müssen in regelmäßigen Abständen homöopathische und klinische Fortbildungen nachweisen und sich auf Einhaltung der ethischen Grundsätze der SHZ verpflichten.

Diese anspruchsvollen Kriterien des SHZ-Zertifikats dienen nicht nur dem Erwerb und der Erhaltung einer hohen Fach- und Behandlungskompetenz, sondern garantieren auch ein besonderes Bewusstsein für die Belange der Patientensicherheit. Therapeut*innen, die sich zertifizieren lassen, stellen damit ihren hohen Anspruch an die Qualität ihrer therapeutischen Arbeit und an den Patientenschutz unter Beweis – beste Voraussetzung für eine gute homöopathische Behandlung.

Die SHZ

Die wirtschaftlich unabhängige SHZ entwickelt ihr Modell der Zertifizierung der homöopathischen Aus- und Weiterbildung beständig weiter. Die stetig wachsende Zahl der zertifizierten Therapeut*innen zeigt klar, dass es eine breite Akzeptanz gibt und viele professionell arbeitende Kolleg*innen auch ihre Qualifikation nach außen dokumentieren wollen. Mit 1.800 Unterrichtseinheiten und einer Ausbildungszeit von fünf bis sechs Jahren zählt die homöopathische Ausbildung nach dem Modell der SHZ in Deutschland zu den anspruchsvollsten Qualifizierungsprogrammen in der Homöopathie.

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