Sinkende Gesundheitskosten durch Homöopathie
Das Forschungsprojekt „Programm Evaluation Komplementärmedizin“ kam für die Schweiz zu dem Ergebnis, dass Homöopathie die Kosten im Gesundheitswesen senken könnte. Mehrere Faktoren tragen dazu bei. Zum einen sind die Kosten, die bei Ärzten mit komplementärmedizinischer Zusatzausbildung anfallen, jährlich um knapp 30 Prozent niedriger als bei klassischen Schulmedizinern. Und das, obwohl die ärztliche Behandlung im Durchschnitt deutlich länger dauert als die der konventionellen Versorgung. Noch größer ist die Divergenz bei den Kosten für Medikamente, Laboruntersuchungen oder Physiotherapien. Verordnete Medikamentenkosten lagen bei Komplementärmediziner um ganze 38,5 Prozent niedriger.
Die Schweiz als Vorreiter?
Die Schweiz ist jedoch ein Sonderfall. Erst vor kurzem wurde hier in einem Volksentscheid für die Beibehaltung von Homöopathie und anderen komplementärmedizinischen Methoden im Leistungskatalog der Krankenkassen gestimmt. Seit Mai 2017 sind die Therapiemethoden allen anderen medizinischen Verfahren in der Krankenversicherung gleichgestellt. Auch die Patientenzufriedenheit durch die patientenzentrierte Behandlung der Komplementärmediziner ist sehr hoch. Die Schweiz zeigt in diesem Fallbeispiel, dass Kostensenkungen im Gesundheitswesen möglich sind – wenn man alternative Wege geht.
In Deutschland keine Regelleistung
In Deutschland werden die Homöopathie, die anthroposophische Medizin und die Phytotherapie grundsätzlich nicht als Regelleistung der GKV erstattet. Und das obwohl diese im Sozialgesetzbuch V der konventionellen Medizin gleichgestellt sind. Nur zwei Drittel der Kosten werden durch Selektivverträge und mehrere Voraussetzungen erstattet.
Eine Studie der Bertelsmann Stiftung aus dem Jahr 2014 zeigt zudem, dass sich hierzulande bei mehr als 80 Prozent der Patienten, die von einem Homöopathen behandelt wurden, die Verfassung und das Allgemeinbefinden verbesserte. Heilpraktiker sind eine wichtige Säule im Gesundheitswesen. Der Wunsch nach komplementärmedizinischen Methoden ist groß – und, wie die Schweiz zeigt, eine günstige Alternative für das Gesundheitswesen.