10. August 2018

Komplementärmedizin: In erster Linie Wahlfreiheit!

Eine große Mehrheit von 75 Prozent wünscht sich hierzulande ein Nebeneinander von Schul- und Komplementärmedizin. Denn: Deutsche Bundesbürger bauen in erster Linie auf Wahlfreiheit.

Mit 47.000 praktizierenden Heilpraktikern und knapp 60.000 Beschäftigten gehört die Komplementärmedizin inzwischen zu den wichtigsten Säulen des deutschen Gesundheitssystems. Der Umsatz beträgt derzeit über eine Milliarde Euro jährlich, davon übernehmen die rund 50 Prozent Selbstzahler 530 Millionen Euro. Das bedeutet: Die Komplementärmedizin entlastet Krankenkassen und Versicherungen deutlich. Insbesondere bei der stark ansteigenden Zahl von Patienten mit psychosomatischen Erkrankungen oder Befindlichkeitsstörungen, die durch komplementärmedizinische Therapien gut behandelbar sind, profitiert das Gesundheitssystem von der Arbeit der Heilpraktiker.

Fläschchen mit ätherischem Öl

Heilerfolg bei neun von zehn Anwendern

Die Akzeptanz von pflanzlichen und anderen alternativen Medikationen und naturheilkundlichen Therapien in Deutschland ist ausgeprägt. Einer Hochrechnung des Bund Deutscher Heilpraktiker e.V. (BDH) zufolge gehen hierzulande 128.042 Patienten pro Tag zum Heilpraktiker. Das sind 46.607.332 Patienten im Jahr.

Und die Erfolgsquote spricht für sich, wie am Beispiel der Homöopathie eine repräsentative Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach zeigt: Fast neun von zehn Anwendern bescheinigen der Homöopathie den gewünschten Heilerfolg, davon 48 Prozent ohne jede Einschränkung. Hervorgehoben wird dabei meist die besonders gute Verträglichkeit und das nebenwirkungsarme Profil.

Nicht „entweder oder“ sondern „sowohl als auch“

Auch Schulmediziner sind inzwischen auf diesen Zug aufgesprungen: Zusatzausbildungen in Naturheilkunde sowie Homöopathie erleben aktuell einen wahren Boom. Der Grund: Wenn Patienten danach streben, werden auch Ärzte diese therapeutische Erweiterung in Betracht ziehen. Denn sie müssen immer zweierlei im Blick behalten: Sowohl ihre ärztlichen Verpflichtungen als auch die Wünsche der Patienten. Mit einer Zusatzausbildung können sie beidem entsprechen.

Vertrauen in Komplementärmedizin

Die repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar TNS im Auftrag der DHU (Deutsche Homöopathie-Union) ist ein Zeugnis für die zunehmende Akzeptanz und Bedeutung homöopathischer Arzneimittel in Deutschland. Die Mehrheit der Bundesbürger hat eine positive Einstellung zum Konzept der integrativen Medizin. Demnach befürworten 75 Prozent das Miteinander aus Schulmedizin und ergänzenden Therapien wie Naturmedizin und Homöopathie.

Universell im Einsatz

Hierzulande geben 56 Prozent an, Homöopathie für sich oder andere bereits verwendet zu haben. Besonders beliebt war die Einnahme homöopathischer Arzneimittel mit 51 Prozent bei Erkältungen und grippalen Infekten, gefolgt von Schlafstörungen und Unruhe (33 Prozent). Aber auch bei Gelenkbeschwerden, Verdauungsproblemen und Allergien kamen häufig Homöopathika zum Einsatz.

Für freie Therapiewahl – gegen Verbote und Einschränkungen

Freie Entscheidungen im Rahmen der eigenen Gesundheitsvorsorge und -erhaltung treffen zu können ist hierzulande ein überaus wertgeschätztes Gut. Sehr deutlich zeigt sich dies anhand der Kantar-Studie: 80 Prozent erachten es als wichtig, bei der Wahl ihrer Therapie und Arzneimittel mitentscheiden zu können. Eine Bevormundung lehnen sie strikt ab. Das beginnt bei der Medikamentenwahl in Apotheken und reicht bis ins Behandlungszimmer. Denn auch vom Hausarzt selbst erwarten die Deutschen inzwischen, dass er ergänzende Medikamente aus der Naturmedizin oder Homöopathie für Therapien wählen und anbieten kann.
Auf der anderen Seite stehen 60 Prozent der Deutschen einem möglichen Erstattungsverbot von homöopathischen Arzneien durch die Krankenkassen ablehnend gegenüber. Und bei einem möglichen Verbot der Medikamente aus der Homöopathie oder Naturmedizin ist der Widerstand noch größer: 72 Prozent der Befragten lehnen dies kategorisch ab.

Ein Service des BDH