Aufgeschlagenes Buch auf Gartentisch

Lexikon der wichtigsten Verfahren und Methoden

Ab- und Ausleitende Verfahren

Unter diesen Verfahren versteht man alle Methoden, mit deren Hilfe belastende Körpersäfte und Körpergifte ausgeschieden werden sollen. Zu den bekanntesten Verfahren gehören: Aderlass, Schröpfen, der therapeutische Einsatz von Blutegeln, Baunscheidtverfahren, Cantharidenpflaster, aber auch ein mildes Abführen oder das Anlegen von Wickeln. Die Wirkmechanismen der einzelnen Verfahren sind komplex und bis heute erst ansatzweise geklärt. Jedoch liegen inzwischen immer mehr wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit der aus- und ableitenden Verfahren vor, z. B. für die Blutegeltherapie bei Kniegelenksarthrose oder für den Aderlass zur Blutdrucksenkung.

Akupunktur

Die Akupunktur ist Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), einem seit über 2.500 Jahren bewährten und eigenständigen Heilsystem. Die TCM geht davon aus, dass die Lebensenergie (Qi) des Menschen entlang des Körpers in Leitbahnen, auch Meridiane genannt, fließt. Bei einer Akupunkturbehandlung werden die einzelnen Akupunkturpunkte mit Hilfe von dünnen Nadeln stimuliert. Diese Nadelung soll Einfluss auf den Transport der Lebenskraft Qi nehmen, und so die körpereigenen Selbstheilungskräfte aktivieren und stärken. Auf diese Weise soll die Gesundheit erhalten bleiben bzw. Krankheiten gelindert oder geheilt werden. Die Wirkungen der Akupunktur auf den Körper sind vielschichtig. Wissenschaftlich nachgewiesen werden konnten folgende Wirkungen der Akupunkturbehandlungen: z. B. positive Effekte bei postoperativer Übelkeit und Erbrechen, beim chronischen Wirbelsäulensyndromen, bei Kopf- und Knieschmerzen. Darüber hinaus ergeben sich Hinweise auf eine Wirksamkeit zur Symptomkontrolle bei allergischer Rhinitis, Asthma bronchiale, Reizdarmsyndrom oder Schlafstörungen.

Besonders erfolgreich wird die Akupunktur auch in Kombination mit anderen chinesischen Therapieverfahren wie chinesischer Arzneimitteltherapie, Moxibustion, chinesischer Ernährungstherapie oder Bewegungsübungen wie Tuina, Tai Qi und Qi Gong angewendet.

Einen Überblick über die Studienlage zur Akupunktur und Traditionellen Chinesischen Medizin veröffentlicht die Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur.

Anthroposophische Medizin

Die Anthroposophie ist eine umfassende Betrachtung der Welt, die spirituelle und philosophische Denkansätze vereint. Sie geht zurück auf die Lehren des Schweizer Arztes und Philosophen Ignatz Troxler sowie des Naturwissenschaftlers und Philosophen Rudolf Steiner. Die Anthroposophie betrachtet den Menschen in seiner Beziehung zum Übersinnlichen. Die anthroposophische Medizin ist ein ganzheitlich orientiertes, integratives Heilkonzept, das Krankheit als Störung des inneren Gleichgewichts betrachtet und Körper, Seele und Geist sowie die gesamte Lebenssituation eines Menschen in den Heilungsprozess einbezieht.

Steiner beschreibt den Menschen gegliedert in vier Ebenen: Die physisch-mineralische Ebene (den physischen Leib), die biologisch-vegetative Ebene (den sogenannten Äther- oder Lebensleib; die Lebensorganisation), die psychisch-emotionale Ebene (den Astral- oder Empfindungsleib; die sogenannte Seelorganisation) und die spirituell-individuelle Ebene (die Ich-Organisation bzw. den Geistleib; das Selbst, die Persönlichkeit). Diese vier Ebenen wirken zusammen und bilden die Grundlage für Gesundheit.

Präklinische Studien liegen vor allen Dingen zur Wirksamkeit von Mistelextrakten vor. Sie belegen immunologische Effekte sowie wachstumshemmende Wirkungen auf einige Tumorzellen, Lymphozytensubpopulationen und Fibroblasten in vitro.

Ayurveda

Ayurveda bezeichnet ein über 5.000 Jahre altes traditionelles, indisches Medizinsystem, das ganzheitlich aufgebaut ist und auf verschiedenen Ebenen (physisch, mental, emotional und spirituell) arbeitet. Es handelt sich um eine Kombination aus empirischer Naturlehre und Philosophie. Ayurveda bedeutet: das Wissen vom langen, gesunden und glücklichen Leben.

Der Schwerpunkt liegt auf der Prävention von Krankheiten. Es wird versucht, die krankheitsauslösenden Faktoren zu erkennen und zu beheben. Ähnlich wie in der Traditionellen Chinesischen Medizin basiert das Heilsystem auf energetischen Prinzipien. Grundlage ist die Vorstellung, dass in jedem Organismus drei Energien (Vata, Pitta und Kapha) zu finden sind, die mit dem Oberbegriff Dosha bezeichnet werden. Je nach Konstitutionstyp sind die Doshas unterschiedlich gewichtet und ausgeprägt. Das Ziel ist jedoch, ein harmonisches Gleichgewicht dieser Energien zu erreichen. Dann ist Gesundheit hergestellt. Bei einem Ungleichgewicht entstehen Krankheiten. Sowohl in der Prävention als auch in der Behandlung von Krankheiten spielen die Ernährung, die Reinigung und das Yoga eine sehr wichtige Rolle. Aber auch die Phytotherapie, manuelle Behandlungen (z. B. Massagen) und die Meditation sind wichtige Werkzeuge des Ayurveda. Diese Bausteine kommen entsprechend der unterschiedlichen Konstitutionstypen individuell zum Einsatz.

 Die wissenschaftliche Überprüfung von Ayurveda ist noch nicht sehr weit fortgeschritten. Erste Studien zur Überprüfung der Wirksamkeit von Ayurvedischen Therapieverfahren wurden jedoch begonnen, u. a. an der Charité in Berlin. So befindet sich gerade eine Studie zu Ayurveda-Therapie bei Kniegelenksarthrose in der Auswertung, weitere Studien werden zur Wirksamkeit von Ayurveda bei Angstsyndromen und bei Fibromyalgie und Weichteilrheuma durchgeführt.

Biochemie nach Dr. Schüßler

Die Therapie mit Schüßler-Salzen basiert auf der Annahme, dass Krankheiten durch die Störung des Mineralhaushaltes der Körperzellen entstehen und durch die Gabe von mineralstoffhaltigen Homöopathika geheilt werden können. Die Therapie geht auf den homöopathischen Arzt Wilhelm Heinrich Schüßler (1821- 1898) zurück. Die Mineralsalze werden verdünnt verabreicht, da davon ausgegangen wird, dass beim Organismus ein Reiz erzeugt wird, der das fehlende Mineral besser aus der Nahrung aufnehmen lässt. Schüßler-Salze gibt es in Form von Tabletten, Tropfen, Globuli oder auch als Salben und Cremes zur äußerlichen Anwendung. Erkrankungen wie etwa Stoffwechselstörungen, Gelenkbeschwerden oder Erschöpfung können durch die Gabe von Schüßler-Salzen positiv beeinflusst werden. Im Gegensatz zur Homöopathie (Auswahl nach dem Ähnlichkeitsprinzip) werden biochemische Mittel nach physiologischen organotropen (auf bestimmte Organe wirkenden) Kriterien ausgewählt.

Ein wissenschaftlicher Nachweis für die Wirksamkeit der Biochemie nach Dr. Schüßler konnte in Studien bisher nicht erbracht werden.

Elektrotherapie

Die Elektrotherapie, auch Reizstromtherapie genannt, bezeichnet die medizinischen Anwendungen von elektrischem Strom. Unterschieden wird zwischen der Gleichstromtherapie und den Nieder-, Mittel- und Hochfrequenztherapien. Die Stromimpulse haben unterschiedliche Wirkungen: Sie können Muskeln entspannen und aufbauen, die Durchblutung anregen und Schmerzen lindern.

Für die Niederfrequenz- und Mittelfrequenzströme ist für einige Indikationen die Wirksamkeit in vergleichenden Studien bestätigt worden. Auch die Wirksamkeit der Galvanisation wurde klinisch bestätigt.

Homöopathie

Die Einzelmittel-Homöopathie zählt zwar zu den komplementärmedizinischen Therapieverfahren, ist aber ein eigenständiges Heilsystem mit mehr als 200-jähriger Geschichte. Sie unterscheidet sich in ihrer Denkweise und ihrem therapeutischen Vorgehen grundlegend von der Schulmedizin und basiert auf einer eigenständigen Lehrmethode mit von der konventionellen Medizin abweichenden Vorstellungen über Ursache, Verlauf und Behandlung von Krankheiten.

Begründet wurde die Homöopathie vom deutschen Arzt Samuel Hahnemann (1755 - 1843), der das sogenannte Ähnlichkeitsprinzip entwickelte. Das bedeutet: Eine Krankheit kann nur mit dem Medikament geheilt werden, das ähnliche Symptome bei einem Gesunden erzeugt.

Homöopathisch arbeitende Therapeuten behandeln jeweils die ganz individuellen Symptome des einzelnen Patienten. Das kann bedeuten, dass zwei Menschen mit der gleichen Erkrankung, unterschiedliche homöopathische Mittel verschrieben bekommen, weil sich bei ihnen die Krankheit jeweils mit anderen Symptomen zeigt. Deshalb sind die besonderen Charakteristika einer Erkrankung für Homöopathen besonders wichtig, also z. B. die Art der Schmerzen (brennend oder ziehend), die Modalitäten (Wann treten die Beschwerden auf? Was bessert oder verschlechtert sie?). Diese Besonderheiten helfen dem Therapeuten, die richtige Arznei zu finden. Er verabreicht dem Patienten das Mittel, dessen Prüfungssymptome die größte Ähnlichkeit mit den Beschwerden des Betroffenen haben.

Die Ausgangssubstanzen homöopathischer Arzneien (z. B. Pflanzen, Metalle, Mineralien, Tiere) werden in einer speziellen Vorgehensweise verdünnt, verrieben und verschüttelt. Durch diesen Vorgang, die Potenzierung, soll die Wirkung der Arznei verstärkt werden. Homöopathische Arzneimittel werden in verschiedenen Potenzen und Potenzierungsgraden und überwiegend als Dilutionen oder Globuli verabreicht.

 

Komplexmittel-Homöopathie

Neben der sogenannten Einzelmittel- oder Klassischen Homöopathie praktizieren viele Heilpraktiker auch die Komplexmittel-Homöopathie. Der Unterschied liegt darin, dass ein aus mehreren Inhaltsstoffen gemischtes homöopathisches Komplexmittel verordnet wird und nicht wie in der Klassischen Homöopathie ein Einzelmittel, das aus nur einer einzigen Ausgangssubstanz hergestellt wird. Einzelmittel-Homöopathen lehnen dieses Vorgehen meist ab, weil homöopathische Arzneimittelprüfungen an gesunden Testpersonen immer mit Einzelmitteln durchgeführt wurden und keine Arzneimittelprüfungen mit Gemischen vorliegen. Somit existieren auch keine Symptomensammlungen dieser Komplexmittel, die man mit den Symptomen des Patienten vergleichen kann. Trotzdem hat die therapeutische Praxis gezeigt, dass die homöopathischen Komplexmittel sehr wirksam sein können. Sie werden aber häufig indikations- und nicht rein symptombezogen verabreicht.

Informationen zur Forschungslage der Homöopathie finden Sie auf der Website der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Homöopathie e. V. (WissHom) und der Carstens Stiftung.

Mikrobiologische Therapie

Als mikrobiologische Therapie wird der Einsatz von Arzneimitteln und Präparaten bezeichnet, die für die Heilung förderliche Bakterien oder deren Stoffwechselprodukte enthalten. Die mikrobiologischen Präparate werden oral, über die Haut oder als Injektion verabreicht. Die Wirkung der mikrobiologischen Therapie beruht auf einer Veränderung des Milieus an der Darmschleimhaut und der Modulation der Darmflora. Die mikrobiologische Therapie kommt z. B. bei akuten und chronischen Infekten, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, Hauterkrankungen, Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten zum Einsatz.

Die Mikrobiologische Therapie wird in den letzten Jahren immer stärker erforscht. Bisher konnten u. a. positive Effekte bei antiobiotikaassoziierter Diarrhöe, rezidivierenden Clostridium-difficile-Infektionen, infektiöser Diarrhöe bei Kindern, leichter Colitis ulcerosa sowie zur Prophylaxe von Reisedurchfall in Studien gezeigt werden.

Neuraltherapie

Bei der Neuraltherapie wird ein lokales Betäubungsmittel (Procain, Lidocain) in verschiedene Körperstellen – in und unter die Haut, in ein Blutgefäß bzw. an Nerven, Sehnen etc. gespritzt, um Reizzustände aufzuheben. Heilpraktikern ist allerdings nur die intrakutane Injektion erlaubt, alle anderen Anwendungen sind Ärzten vorbehalten. Wenn andere Injektionsarten indiziert sind, verwenden Heilpraktiker ersatzweise alternative Arzneimittel (z. B. Homöopathika), die verschreibungsfrei und risikoärmer sind.

Die von zwei Ärzten, Walter und Ferdinand Huneke, entwickelte Neuraltherapie beruht auf der Vorstellung, dass örtlich begrenzte Reizzustände Nervenbahnen so reizen können, dass sie auch in entfernten Körperregionen chronische Beschwerden auslösen können. Segmentgezielte Injektionen, die auf den Erkenntnissen des Neurologen Henry Head basieren, wirken durch in die Haut gesetzte Reize über Reflexbögen auf innere Organe des behandelten Nervensegments. Die Neuraltherapie findet hauptsächlich Anwendung bei Schmerzen des Bewegungsapparates, Rheuma, Nerven- und Kopfschmerzen.

Für die Neuraltherapie gibt es zwar reichhaltige empirische Hinweise auf eine positive Wirksamkeit, aber es fehlen noch kontrollierte prospektive Studien, um die beobachteten Therapieerfolge wissenschaftlich zu belegen.

Phytotherapie

Die Pflanzenheilkunde gehört zu den ältesten Heilverfahren überhaupt und wird in vielen Heilpraktikerpraxen angewendet. In der Pflanzenheilkunde werden arzneilich wirksame Stoffe von Pflanzen oder Pflanzenteilen (Blüten, Blätter, Früchte, Samen, Stängel, Rinden, Wurzeln) zur Heilung von Krankheiten oder zur Linderung von Beschwerden verwendet. Zur Anwendung kommen sie beispielsweise als Extrakte, Tee, Saft oder Tinktur, zu Tabletten gepresst, als Badezusätze, in Salben oder Cremes.

Die besondere Wirksamkeit natürlicher Heilpflanzen wird unter anderem darauf zurückgeführt, dass sie eine Mischung verschiedener Wirkstoffe in sich vereinen. Dazu zählen u. a. ätherische Öle, Alkaloide, Anthranoide, Bitterstoffe, Cumarine, Flavonoide, Gerbstoffe, Glykoside, Saponine und Schleimstoffe.

Pflanzliche Arzneimittel kommen überwiegend bei Befindlichkeits- und geringfügigen Gesundheitsstörungen zum Einsatz. Bei schwerwiegenden Erkrankungen werden sie eher selten und dann begleitend zur konventionellen Therapie angewendet.

Die Heilkraft von Pflanzen und Pflanzenextrakten wird sehr intensiv beforscht. Aufgrund der wissenschaftlichen Beleglage wurde die Anwendung von pflanzlichen Arzneimitteln sogar in medizinische Leitlinien aufgenommen. Einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand liefern die Monographien des „Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC)“ der Europäischen Medizin Agentur (EMA).

Spagyrik

Die Spagyrik hat ihre Wurzeln in vorchristlicher Zeit. Sie folgt dem Grundprinzip der Alchemie „solve et coagula“ (= trennen und wieder zusammenfügen). Sie zerlegt vor allem pflanzliche und mineralische Ausgangssubstanzen in einem komplexen Herstellungsverfahren in ihre Bestandteile und fügt sie dann neu zusammen. So werden die Heilpflanzen erst in Wasser mit Hilfe von Hefe vergoren. Die so entstandene Maische wird destilliert und das Destillat als ein Bestandteil der späteren Essenz aufgefangen. Die abgepressten, getrockneten Reste der Pflanzen werden bei hohen Temperaturen verbrannt. Anschließend werden Asche und Destillat wieder zusammengeführt.

Spagyrische Mittel können bei einer Vielzahl von akuten und chronischen Krankheiten eingesetzt werden. Ziel ist es, die Selbstheilungskräfte im Körper mit Hilfe der Essenz zu aktivieren. Die spagyrischen Arzneimittel können dabei eigenständig, aber auch als Begleitmedikation zur Homöopathie, Phytotherapie oder zu schulmedizinischen Behandlungen eingesetzt werden. Spagyrische Essenzen gibt es als Einzelessenzen oder als Komplexmittel, bei denen verschiedenen Einzelessenzen für bestimmte Erkrankungen zusammengestellt werden.

Traditionelle Chinesische Medizin

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist ein seit über 2000 Jahren bewährtes Behandlungssystem. Es umfasst verschiedene diagnostische und therapeutische Maßnahmen, die sich gegenseitig ergänzen und als die fünf Säulen der chinesischen Medizin bezeichnet werden. Dazu zählen die Akupunktur und Moxibustion, Heilkräutertherapie und Arzneimitteltherapie, Ernährung nach den fünf Elementen, die Tuina-Massage und Taiji sowie Qigong. In der Traditionellen Chinesischen Medizin hat die detaillierte Inspektion des Patienten (Gesichtsfarbe, Körperhaltung, Stimme etc.) große Bedeutung. Spezielle diagnostische Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin sind die Puls- und Zungendiagnose.

Die Grundlage der TCM bildet die Vorstellung von Qi als die Kraft oder fließende Lebensenergie des Körpers, die im Körper überall dort ist, wo etwas gewärmt, gewandelt oder genährt wird. Das Qi fließt in Leitbahnen, sogenannten Meridianen, des Körpers, auf den über 360 Therapiepunkte liegen, die z. B. bei der Akupunktur stimuliert werden. Damit das Qi in den Meridianen harmonisch fließen kann, bedarf es des Gleichgewichts der gegensätzlichen Prinzipien Yin und Yang. Wird deren Harmonie durch störende Einflüsse beeinträchtigt und der Fluss des Qi behindert, entstehen Krankheiten. Yin und Yang sind gegensätzliche Prinzipien, die sich aber keineswegs gegenseitig ausschließen, sondern einander ergänzen und bedingen. Yin steht dabei u. a. für das ruhende und bewahrende, das dunkle und kühle Prinzip, das Weibliche, die Nacht und den Mond. Yang ist dem Bereich der Aktivität, der Helligkeit und Wärme, dem Männlichen, dem Tag und der Sonne zugeordnet.

Ein wichtiger Bestandteil der TCM ist auch das Konzept der fünf Wandlungsphasen, auch fünf Elemente (Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser) genannt. Sie bilden einen Kreislauf, vergleichbar dem der Jahreszeiten mit Frühling, Frühsommer, Spätsommer, Herbst und Winter. Jedes Element geht aus dem vorherigen hervor und in das nächste über. Es kontrolliert das Nächste und schützt es so vor Übermaß. Der menschliche Organismus wird als ein Zusammenwirken von fünf Organen bzw. Organbereichen begriffen – die Leber, das Herz, die Milz, die Lunge und die Niere. Jedes Organ hat seinen besonderen Bezug zu einem der fünf Elemente und einer der fünf Jahreszeiten.

Einen Überblick über die Studienlage zur Akupunktur und Traditionellen Chinesischen Medizin veröffentlicht die Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur.

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