Frau mit ausgestreckten Armen

SMT: Sauerstoff als Jungbrunnen und Lebenselixier

Eine mangelhafte Sauerstoffversorgung des Körpers ist das Basisproblem vieler Beschwerden, Symptome und Krankheiten. Die Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie (SMT) verspricht Linderung und ist unter Heilpraktikern sowie unter Allgemeinmedizinern als IGeL-Leistung weit verbreitet.

Gesundheit, Vitalität und Leistungsfähigkeit – hierfür bildet Sauerstoff die Grundlage. Nur durch ihn kann unser Körper lebensnotwendige Energie erzeugen. Andauernder Stress allerdings, mangelhafte oder einseitige Ernährung, fehlende Bewegung, Rauchen, übermäßiger Alkoholgenuss, Umweltschadstoffe oder auch Abgase begünstigen den Sauerstoffmangel, der in der Konsequenz meist zur Schwächung des Immunsystems oder zu mangelnder Durchblutung der Organe führt. Viele Alterungsvorgänge und Beschwerden sowie die Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten stehen ebenfalls in enger Verbindung mit reduzierter Sauerstoffversorgung in den Zellen. Weitere Folgen können Müdigkeit und Leistungsschwäche sowie Kraftlosigkeit und Antriebslosigkeit sein.

Sauerstoff in der Medizin

Medizinisch betrachtet kann die Hypoxie, also der Sauerstoffmangel, in den Arterien und im Gewebe lebenswichtiger Organe zudem eine Konsequenz von Lungen- sowie einiger Herzkrankheiten und insbesondere auch von Schockzuständen sein. Aus diesem Grund wird Patienten in der Notfall- und Intensivmedizin sehr häufig zusätzlicher Sauerstoff verabreicht.
Auch die Sauerstoff-Langzeittherapie verbessert bei Krankheiten mit schwerem chronischen Sauerstoffmangel im Blut durch eine langfristige und täglich mehrstündige Zufuhr von Sauerstoff sowohl die Lebensqualität als auch die Überlebensdauer.
Nach Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation ist das Einatmen von Sauerstoff ebenso zur Behandlung von Cluster-Kopfschmerz-Attacken geeignet. Die Anwendung von hochkonzentriertem Sauerstoff lindert in der Regel die Beschwerden bereits nach wenigen Minuten.

Auf den Spuren der Wissenschaft

Dass Sauerstoff lebensnotwendig ist und die Körperfunktionen des Menschen stark beeinflusst, ist schon seit langer Zeit bekannt: Die chemische Verbindung O2 entdeckte der schwedische Apotheker Carl Wilhelm Scheele durch Zufall bei seinen chemischen Experimenten im Jahr 1772. Weil es die Verbrennung förderte, nannte Scheele das gefundene Gas lange Zeit Feuerluft. Erst Jahre später erkannte der Naturwissenschaftler Antoine Laurent Lavoisier die bedeutende Rolle des Sauerstoffs bei der Atmung und wurde damit einer der Begründer der neuzeitlichen Chemie.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erforschte der Biochemiker und spätere Nobelpreisträger Otto Warburg die Bedeutung von Sauerstoff in den Zellen. Den Spuren seines Lehrers folgend, entdeckte der Physiker und Autor zahlreicher Publikationen, Manfred Baron von Ardenne (1907-1997), das Lebenselixier als Therapie für sich und entwickelten an seinem Institut in Dresden die Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie (SMT). Seiner Ansicht nach eignet sie sich besonders bei Herz-Kreislauf- und Magen-Darm-Erkrankungen und dient dazu, den Körper in Stresssituationen zu stabilisieren und zu kräftigen  – mit positiver Wirkung auf Lebensqualität und Wohlbefinden.

Die Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie

Ziel der Therapie ist es, durch die tägliche Sauerstoffinhalation über einen festgelegten Zeitraum hinweg, die Sauerstoffversorgung im Gewebe zu verbessern und die Zellfunktionen zu optimieren. Im Zuge dessen wird die Mikrozirkulation bis in die feinen Haargefäße anhaltend gesteigert und so die Durchblutung und Sauerstoffversorgung normalisiert. Eine Verbesserung der Mikrozirkulation kann Heilungsprozesse in Gang bringen und bei vielen Körperfunktionen unterstützend wirken.
Mehr als 20 Varianten der Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie sind heute bekannt. Gemeinsam sind ihnen in der Regel die drei Schritte nach Ardenne.

Vitalstoffe für eine Optimierung der Sauerstoffaufnahme

Im ersten Schritt der Ardenn’schen Therapie nimmt der Patient zur Vorbereitung eine Art Mixgetränk aus verschiedenen Vitamin-Präparaten ein, um damit die Aufnahme und Verwertbarkeit des Sauerstoffs im Körper zu verbessern. Die speziellen Vitalstoffe sind meist eine Kombination aus ausgewählten Vitaminen, natürlichen Sauerstoff-Aktivatoren sowie aus sauerstoffaktivierenden Enzymen.

Die Sauerstoff-Inhalation als Kureffekt

Im zweiten Schritt atmet der Patient konzentrierten und ionisierten Sauerstoff ein. Ionisierter Sauerstoff kommt in der Natur zum Beispiel in der Nähe von Wasserfällen oder nach Gewittern vor – also gerade dann, wenn die Luft als besonders frisch empfunden wird.
Der Zeitraum und auch das Sauerstoffgemisch (entweder hoch dosiert oder ein Sauerstoff-Luft-Gemisch) variieren von Anbieter zu Anbieter, da die Einatmungszeit mit der O2-Konzentration korreliert. Ziel ist es allerdings meist, eine Sauerstoffkonzentration von 40 bis 60 Prozent in der Lunge zu erreichen, die zu einem positiven Kureffekt für mehr Energie und Leistungsfähigkeit führt.

Durchblutungsförderung durch Sport und mentales Training

Bereits während der Inhalationsphase sollte der Patient körperlich und/oder geistig aktiv sein. Dies ist beispielsweise durch Sport und/oder Lesen sowie das Lösen von Aufgaben erreichbar. Selbstverständlich müssen die Bewegungen beziehungsweise die Aufgaben dem Alter und der körperlichen Verfassung des Patienten entsprechen.
Während der Wirkungszeit der ersten beiden Schritte wird folglich durch Bewegung und/oder mentales Training die Durchblutung erhöht und hierdurch eine verbesserte Zirkulation erreicht.

Der Schalteffekt

Bekommt der Körper lange genug Sauerstoff in hohen Dosen, schwellen die Gefäßwände ab. Ein Zustand, der laut Ardenne über längere Zeit anhält. Er spricht vom langfristigen „Schalteffekt”.
Unabhängige Studien hierzu sind leider rar. Nur eine Doktorarbeit an der Berliner Augen-Uniklinik bestätigte seine Messungen: Bei Patienten mit Durchblutungsstörungen der Netzhaut führte die Therapie zu einem länger anhaltenden, messbaren Erfolg. Bis mehr Studien ihre Wirksamkeit belegen, sollte allerdings gelten: „Wer heilt, hat recht.“ Und das zeigen zahlreiche Patientenberichte.

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